Die Dosse ist knapp 100 km lang. Sie entspringt in der Nähe von Meyenburg in Nordbrandenburg.
Sie ist ein rechter Nebenfluss der Havel. Der Fluss weist sehr viele Umtragestellen auf, außerdem gibt es keinerlei touristische Infrastruktur, was sicherlich die Ursachen dafür sind, dass wir im Sommer 2018 auf dem Wasser fast niemanden getroffen haben. Wer also vor einigen Schwierigkeiten nicht zurückschreckt, hat in Mitteleuropa mitten im Hochsommer einen Fluss für sich allein.
Gute Einsatzstellen sind am Wehr in Goldbeck und an der Straßenbrücke in Goldbeck.
Goldbeck liegt wenige Kilometer südlich von Wittstock.
Einsatzstelle in Goldbeck
Die ersten zwei Kilometer bis zum nächsten Ort Dossow ist der Fluss noch sehr schmal, es gibt keine Hindernisse. Das erste Wehr befindet sich dann in Dossow, es war aber offen, so dass es passiert werden konnte. Hinter dem Wehr ist dann die erste Stromschnelle.
Wehr in Dossow
Stromschnelle Dossow
Danach kam eine mehrere Kilometer lange Strecke, welche sehr stark verkrautet war.
Im Sommer stark verkrautet
Etwa 4 Kilometer hinter Dossow erreichten wir eine eingestürzte Brücke, die die Weiterfahrt blockierte.
Da es schon spät war und der Lagerplatz ganz passabel erschien, haben wir dann dort gezeltet.
die erste Übernachtungsstelle
Die nächsten 7 Kilometer lassen sich bis Fretzdorf sehr leicht paddeln.
die ersten Paddelkilometer am zweiten Tag
In Fretzdorf gibt es dann das erste größere Hindernis an zweiten Tag. Ein Wehr das umtragen werden muss.
Rechts anlanden, dann die Brücke überqueren und hinter dem Wehr links den steilen Hang hinab und wieder einsetzen.
Ausstieg am Fretzdorfer Wehr
Wehr in Fretzdorf von unten
Kurz hinter Fretzdorf wird die Autobahn 24 unterquert. Der Geräuschpegel der Autobahn begleitete uns einige Zeit. Kurz vor der Autobahn wurde die Dosse renaturiert, d.h. ein Wehr wurde weggenommen. Dadurch sind mehrere Stromschnellen entstanden. Außerdem wird die Autobahn nur einmal unterquert und nicht dreimal, wie auf alten Karten eingezeichnet.
Dosse in der Nähe der Autobahn 24
Der nächste Ort der erreicht wird ist Teetz. Allerdings müssen vorher noch zwei Wehre umtragen werden.
In Teetz gibt es am linken Flussufer eine sehr schöne Badestelle. Dort haben wir eine Rast eingelegt.
Badestelle in Teetz
Von Teetz aus sind es 5 Kilometer bis zum nächsten Wehr. An diesem Wehr haben wir unser zweites Biwak aufgeschlagen.
der zweite Biwakplatz
Das Ziel am dritten Tag unserer Paddeltour war der Ort Wusterhausen. Auf dem Weg dorthin sind 7 Wehre zu umtragen.
der dritte Tag fing eigentlich ganz harmlos an
Leider blieb es aber nicht so, die Strecke bis Wusterhausen war richtig anstrengend.
Nachfolgend eine kleine Auswahl der Hindernisse
In Wusterhausen gibt es Einkaufs- und Übernachtungsmöglichkeiten. Wir durften auf dem Gelände des Schützenvereins direkt am Fluss zelten.
Am vierten Tag wurde dann zuerst Neustadt / Dosse passiert. Dort gibt es mehrere Hindernisse,
zuerst muß eine Sperre, welche quer über den Fluss gelegt ist, überwunden werden. Nach etwa 500 m befindet sich die zweite Rohrsperre quer über den Fluss. Die wurden wohl gelegt, um Treibgut vom umgebauten Wehr in Neustadt fern zu halten. Für Paddler allerdings sehr unerfreulich.
Nach der Passage der zweiten Rohrsperre lag das ehemalige Wehr direkt vor uns. Es sieht jetzt aus wie eine überdimensionale Fischtreppe und ist mit dem Boot nicht zu überwinden. Also musste wieder umgetragen werden. Dazu am besten links in einen kleinen Seitenarm direkt vor dem Wehr einfahren und am Parkplatz des Supermarktes vor einem anderen Wehr ausbooten. Dann die Straße überqueren und an dem kleinen Graben auf der anderen Strassenseite wieder einsetzen. Nach einem Kilometer mündet dieser Graben wieder in die Dosse. Die Fahrt auf diesem Graben ist zwar etwas rumpelig, aber immer noch besser als die ganze Strecke tragen zu müssen.
die erste Rohrsperre in Neustadt
Schon fast am Ende von Neustadt liegt am rechten Ufer das Verwaltungsgebäude des dortigen Gestütes.
Wir haben hinter Neustadt erstmal eine ausgiebige Badepause eingelegt.
Dosse hinter Neustadt
Nach weiteren vier Kilometern wird der Ort Hohenofen erreicht. Hier gibt es ebenfalls ein Wehr, mit anschließender Fischtreppe. Da alle sehr verbaut ist, muss man beim Umtragen etwas kreativ werden.
Vor dem Wehr zweigt rechts ein Seitenarm ab. In diesen sind wir eingefahren und haben am linken Ufer des Seitenarms ausgebootet. Dann mussten die Boote auf einem Betonstreifen unter die Straßenbrücke getragen werden. Dort haben wir die Boote über die Steinschüttung wieder zu Wasser gebracht. Durch die sich gleich anschließende Fischtreppe haben wir die Boote getreidelt. Dadurch haben wir uns mindestens 300-400 m Umtragen erspart.
Umtragestelle in Hohenofen - der Wassersportler ist leicht abgenervt
Portage durch die Fischtreppe
Hinter Hohenofen führte die Dosse nur noch sehr wenig Wasser, eine Folge des trockenen Sommers 2018.
Abendstimmung an der Dosse
Nachdem wir Hohenofen hinter uns gelassen hatten, sind wir noch etwa 10 km gepaddelt und haben an einem
Wehr , welches umgetragen werden musste das Biwak aufgeschlagen. Am nächsten Tag mussten noch sieben Kilometer bis zur Mündung in die Havel gepaddelt werden.
die Dosse kurz vor der Mündung in die Havel
das letzte Wehr an der Dosse - zum Glück befahrbar
die Mündung der Dosse in die Havel
An der Havel haben wir noch einige Badepausen eingelegt. Am Nachmittag erreichten wir Havelberg. Dort wurden wir abgeholt.
Blick über die Havel
Havelberg